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AutorenbildKatrin Groß

Lösungen sind immer einfach – sie sind nur so schwer zu finden

Letztens habe ich folgende Aussagen gelesen: »Um erfolgreich zu sein, ist Veränderung Pflicht!« Neuordnung, Transformation oder im Unternehmens-Sprech »Change-Management« ist in aller Munde. So gesehen müssten die meisten von uns gerade sehr erfolgreich sein. Denn die letzten eineinhalb Jahre haben uns alle eine ganze Reihe von Anpassungen und Neuordnungen abverlangt. So wie es aussieht, wird Corona wohl nicht mehr verschwinden, die Krisensituation der letzten Monate sollte jedoch überstanden sein, wenn man den Fachleuten glauben darf. Und das Überstehen einer Krise lässt uns bekanntlich gestärkt in die Zukunft gehen. Nur was genau werden wir mitnehmen? Was von dem, was ich die letzten nahezu zwei Jahre erfahren habe, wird mir von Nutzen sein? Ehrlicherweise kann die Antwort nur lauten: Das kann weder ich noch sonst jemand wissen. Denn das Verzwickte an der Zukunft ist, dass sie sich bestimmt nicht so darstellt, wie wir es erwarten und prognostizieren. Wir werden uns überraschen lassen müssen. Und was immer uns dann begegnen wird: ob uns die Lehren, die wir aus dem Umgang mit einem Virus ziehen können, dabei behilflich sein werden, ist keineswegs sicher. Vielleicht ist der »Krise als Chance«-Gedanke nur eine Methode, mitten in der Ausnahmesituation nicht völlig zu verzweifeln. Es mag helfen, darauf zu hoffen, dass das Ganze doch zu irgendwas gut gewesen sein muss. Doch viele dürften während der Pandemie alle Energie auf das wirtschaftliche Fortbestehen, im schlimmsten Fall wortwörtlich auf das schiere Überleben, verwandt haben.


INDIVIDUELLE AUSGESTALTUNG IST DIE AUSNAHME


Wir mögen keine Veränderungen, keine Überraschungen, die unsere Pläne über den Haufen werfen. Ist das tatsächlich so? Wie wäre es, wenn ich Ihnen in dem nächsten Absatz grob die Handlungsstränge des neuen Bond-Films skizziere. Nur, damit Sie dann nicht verblüfft sein werden, wenn die spektakuläre Verfolgungsjagd in schnellen Schnitten über die Kinoleinwand laufen wird (hier muss ich keinen Spoiler-Alarm kennzeichnen, denn überrascht wären wir alle, wenn es in dem neuesten Streifen keine Verfolgungsjagd geben würde!). Aber Sie wissen, worauf ich hinaus möchte. Klar lieben wir die Überraschung, sonst wäre es doch langweilig. Nur eben nicht in jedem Kontext. Warum ist das so? Vielleicht, weil wir in unseren Arbeitsalltagen das Unerwartbare abzuwenden versuchen. Standardisierte Prozesse sind die Regel, individuelle Ausgestaltungen die Ausnahme.


Lösungen sind immer einfach – sie sind nur schwer zu finden. Neuordnung, Transformation oder im Unternehmens-Sprech »Change-Management« ist in aller Munde


In der vorindustrialisierten Zeit war es für Manufakturen selbstverständlich, auf die Person zugeschnittene Bedürfnisse zu befriedigen. Die Dinge des Lebens wurden von den Handwerkern nach Maß angefertigt. Erst wenn der Kunde erläutert hatte, worauf es ihm ankam, wurde gemessen und passgenau produziert. Jede Kundenanfrage war quasi eine kleine Überraschung. Kein Schuster wäre auf die Idee gekommen, schon mal ein paar Exemplare auf Vorrat zu produzieren, ist doch jeder Fuß des Kunden ein wenig anders geformt. Nur wer sich dynamisch anpasste, konnte am Markt bestehen. Durch die Industrialisierung war es ab etwa 1850 jedoch möglich, in die Massenproduktion einzusteigen. Die Dynamik hinsichtlich veränderter, auf den Kunden zugeschnittener Produkte nahm ab. Eine ausgeprägte Kreativität trat bei dieser Arbeit in den Hintergrund. Hierarchien, strategische Planung, Kontrolle, kurz das Management war nun maßgeblich. Legten die Arbeitenden mit dem Durchschreiten des Werkstores ihre Persönlichkeit ab, um diszipliniert und strukturiert am Fließband zu stehen, war das eher gewünscht, als dass sich die Unternehmen beschwert hätten.


Wir mögen keine Veränderungen, keine Überraschungen, die unsere Pläne über den Haufen werfen. Ist das wirklich so? Denn Veränderungen bringen Chancen.


DAS 5 AFFEN EXPERIMENT


In der Coaching-Szene wird gerne die Versuchsanordnung mit fünf Affen erzählt. Was sich wie ein tatsächliches Experiment anhört, ist wahrscheinlich jedoch eher eine Geschichte: Fünf Affen sitzen in einem Käfig. In dem Käfig befindet sich oben auf einer Leiter ein Eimer mit Bananen. Jedes Mal, wenn ein Affe die Leiter erklimmt, um die Bananen zu ergattern, werden die übrigen Käfig-Genossen mit kaltem Wasser geduscht. So unterbinden die Affen jeden weiteren Versuch, den einer der Insassen unternimmt, um den Eimer zu erreichen. Kommt ein neuer Affe in den Käfig, der von der Wasserdusche keine Ahnung hat, wird ihm umgehend von den Artgenossen klar gemacht, dass er die Leiter meiden solle. Nach und nach werden alle Affen getauscht und keiner kann mehr von der Dusche wissen. Dennoch würde das erlernte Verhalten bestehen bleiben.


DAS HABEN WIR SCHON IMMER SO GEMACHT


Eine tolle Story, die die Handlungsweise in Unternehmen versinnbildlichen soll. Vielleicht kommt Ihnen das bekannt vor und auch Sie sind mit dem »Das haben wir schon immer so gemacht«- Argument ausgebremst worden. Haben sich demnach die eingefahrenen Muster vom Beginn der Industrialisierung bis heute gehalten? Ich bin mir da nicht sicher.


WAR DAS LEBEN IN DER EPIDEMIE NICHT EIN EINZIGER CHANGE-PROZESS?


Und der dürfte in den meisten Fällen ganz ohne Projektmanager bewältigt worden sein. Unternehmen sind aus sich selbst heraus agile Systeme. Wenn Selbstverständlichkeiten, auf die wir immer zurückgreifen konnten, plötzlich wegbrechen, spricht die Systemtheorie von einer Krise. Krise meint in diesem Sinne nicht, dass alles ganz schlimm ist. Doch wenn vertraute Voraussetzungen plötzlich nicht mehr gegeben sind und die Werkzeuge, die bisher genutzt wurden, nicht weiterhelfen, dann muss das System völlig neu reagieren. Unvorhergesehenes ist und wird immer passieren. Doch üblicherweise bewegen sich die Veränderungen in einem Ausmaß, auf das man reagieren kann. Man schaut es sich an, überlegt welches Instrument aus dem Koffer hier angesetzt werden kann und löst das Ganze. Stürzen allerdings von allen Seiten und permanent neue Herausforderungen auf das System, kann es im Extremfall kollabieren. Wie kann das verhindert werden? Wahrscheinlich nicht mit einer Methode, die sorgfältig ausgetüftelt wird, als Projekt geplant und dann in der akuten Krise aus der Schublade geholt wird.


Denn keiner kann Vorhersagen, welchen Anforderungen wir uns zukünftig zu stellen haben.

Wir können nur ziemlich sicher sein, dass da wieder etwas um die Ecke kommen wird. Der passende Lösungsansatz lässt sich jedoch nicht heute planen. Zukunftsfragen lassen sich meist nicht mit einem »Wie?« beantworten. Neue Gefahren erfordern neues Denken. Es hilft daher nur bedingt, sich heute mit Annahmen zu beschäftigen, die noch nicht in der Welt sind und eventuell so nie eintreffen werden. Wird sich auf das »Wie« konzentriert, möchte man Zukünftiges mit Werkzeugen der Vergangenheit lösen. Ob das passen kann? Die Systemtheorie ist »nur« eine Theorie. Sie kann keinen vorgefertigten Handlungsleitfaden bieten. Doch sie kann dabei unterstützen, die Dinge einzuordnen.


HELFEN KANN AM ENDE NUR DIE KREATIVITÄT


Helfen können Unternehmer und Talente, die zum passenden Zeitpunkt die richtige Idee liefern können. Auch wir bei arago Consulting konnten und können uns auf die Ideen, die aus dem Team der Mitarbeiter kommen, stützen. Als mit den Präsenzveranstaltungen im vergangenen Jahr absolut kein Umsatz mehr zu generieren war, haben wir einen Online-Shop aus der Taufe gehoben, der individuell bedruckte Masken anbot. Kein Businessplan hätte uns darauf vorbereiten können. Und auch wenn diese mittlerweile obsolet sind, geholfen haben sie uns. Nun bauen wir das Blended-Learning Angebot aus, erweitert durch die Möglichkeit, Veranstaltungen durch arago Consulting streamen zu können. Kooperationen und Partnerschaften entstehen, die vorher nicht denkbar waren. »Change« findet somit permanent statt. Das System arago Consulting stellt sich ganz selbstverständlich laufend darauf ein. Ein vorgefertigter Handlungsleitfaden existiert für die allermeisten Herausforderungen, die sich stellen, nicht. Aber die Fähigkeit, kreative Lösungen zu finden, dürfte in ganz vielen Institutionen ebenso ganz selbstverständlich vorhanden sein.

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