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  • AutorenbildSonja Alexander

Von Klosteranlagen, Klostergärten und Klosterrouten

Um zu Gott zu finden, fordert die alte benediktinische Mönchsregel: Ora et labora – bete und arbeite. Mit harter Arbeit, im Wechsel mit stetem Gebet verbringen Ordensschwestern und Ordensbrüder ihren klösterlichen Alltag. Ihr Credo »Müßiggang ist der Feind der Seele« treibt sie zu bemerkenswerten Innovationen auf zahlreichen Gebieten an und fördert damit Wirtschaft und Kultur der jeweiligen Region. Dabei ist Autarkie das vorrangigste Ziel, sprich das Leben von eigener Hände Arbeit.


DAS KLOSTER LÜNE IN LÜNEBURG


Im Norden Lüneburgs liegt das im Jahr 1172 gegründete Kloster Lüne. Die heute erhaltenen Backsteinbauten stammen aus dem 14./15. Jahrhundert und ähneln mit ihren pittoresken Höfen und Durchgängen einem idyllischen Dorf.

Das Kloster Lüne hat so einiges zu bieten: Viel Grün und eine idyllische Atmosphäre. © Adobe Stock

Das ehemalige Benediktinerinnenkloster ist seit der Reformation ein evangelisches Damenstift. Ein mittelalterlicher Brunnen sprudelt noch heute in der Brunnenhalle. Sehenswert auch der Kreuzgang, das Refektorium mit seinen Wandmalereien und die imposante Ausstattung der Klosterkirche. Dort beeindrucken im besonderen der geschnitzte Propststuhl, die Barockorgel und der gotische Altaraufsatz. Ein Besuch im 1995 eröffneten Textilmuseum mit seinen kostbaren Weißstickereien und den farbenprächtigen Teppichen runden das Klostererlebnis ab. Haben Sie nun vielleicht Lust auf ein Picknick im Grünen? Am Wochenende kann man sich im ehemaligen »Kornhaus«, der Klosterremise St. Jakobus ein Picknick-Körbchen holen und es sich unter den alten Obstbäumen der klösterlichen Streuobstwiese munden lassen. Am Kloster blüht und grünt es allerorten. Sechs wunderschön gestaltete Gärten laden zum Verweilen ein. Ein ganz besonderer Ort innerhalb der Anlage ist der klassisch angelegte Heilkräutergarten. Er befindet sich vor der einstigen Krankenstation, zwischen Kreuzgang und Klosterkirche. Hier wachsen heilsame Kräuter und Gewürze, allein der Duft dieser Pflanzen muss Balsam für die Kranken des ehemaligen Siechenhauses sein. Weitere Informationen zur Klosteranlage sind unter www.klosterluene.de abrufbar.


DAS KLOSTER KAMP UND SEINE TERRASSENGÄRTEN


Wollten Sie nicht schon immer einmal wie ein französischer König in einem Garten à la Versailles Lustwandeln? In Terrassengärten wie jenen beim Potsdamer Schloss Sanssouci spazieren gehen und sich an gepflegten Blumen- und Pflanzenbeeten erfreuen? Dann auf an den Niederrhein! Im Kreis Wesel, westlich von Duisburg liegt das Kloster Kamp. Es wurde 1123 gegründet. Das Mutterkloster ist die Zisterzienserabtei Cîteau, unweit von Dijon, im französischen Burgund gelegen. Kloster Kamp ist das erste Zisterzienser Kloster im deutschsprachigen Raum und prägt fortan das spirituelle und kulturelle Leben am Niederrhein. 1312 entsteht hier im Skriptorium die »Kamper Bibel«. 1802 zieht Napoleon in die Klosteranlage ein. Mitte des 20. Jahrhunderts übernimmt der Karmeliterorden das alte Klostergelände. Nun führt seit 2003 der Förderverein »Geistliches und kulturelles Zentrum Kloster Kamp e.V.« die Geschicke der historischen Anlage.

Sie verströmen einen leichten französischen Flair: Die Terrassengärten von Kloster Kamp. © Adobe Stock

Im letzten Jahr werden die Gärten des Klosters in die NRW Landesgartenschau integriert. Der symmetrisch angelegte barocke Garten ist eine Augenweide. Besonders der Blick vom Kloster hinab über die Terrassengärten ist wunderschön. Es gibt zwar keinen »Gran Canal« wie im Pariser Garten von Versailles, aber alle Wege führen zu einem großen Springbrunnen – ähnlich der strudelnden Fontaine im Garten von Schloss Sanscoussi in Potsdam. Natürlich gibt es auch einen Kräutergarten. Eine Jury kürt ihn 2016 zu einem der 50 schönsten Gärten. Genießen Sie die beeindruckende Gartenanlage, sie lädt zu jeder Jahreszeit zum Verweilen ein und bietet Entspannung pur. Näheres unter www.kloster-kamp.eu.


UNTERWEGS AUF DER KLOSTERROUTE DES NORDSCHWARZWALDES


Entlang der etwa 140 km langen Route gibt es beeindruckende Zeugnisse klösterlichen Lebens zu sehen. Das Zisterzienser Kloster Maulbronn besticht den Besucher durch seine gut erhaltene Architektur. Hier finden sich Baustile der Romanik bis Spätgotik einträchtig vereint. UNESCO Weltkulturdenkmal und Wahrzeichen des Klosters ist der Dreischalenbrunnen aus Sandstein. Der Legende nach wird im Kloster Maulbronn ein schwäbisches Nationalgericht kreiert: die Maultasche. Einst findet ein hungriger Mönch in der Fastenzeit ein großes Stück Fleisch. Damit der liebe Gott es nicht entdeckt, wird es zerkleinert, mit Grünzeug vermischt und in Teigmäntelchen versteckt serviert. Et voilà, fertig ist das Herrgottsbescheißerle! Und weiter geht es zum Dominikanerinnenkloster Maria Reuthin in Wildberg, es ist idyllisch am Flusslauf der Nagold gelegen. Eine Besichtigung des Heimatmuseums rundet den Besuch ab. Die Route führt nun zu den Hirsauer Klosterwelten. Rechts der Nagold liegt das Aureliuskloster und links des Flüsschens das neuere Kloster, welches den Aposteln Peter und Paul gewidmet ist. Die Ruinen aus Romanik, Gotik und Renaissance lassen 1100 Jahre Klostergeschichte erleben. Ein weiteres Highlight auf der Fahrt durch den Nordschwarzwald ist die großartige Klosteranlage inmitten der Stadt Alpirsbach. Hier lässt sich das benediktinische Klosterbauschema eindrucksvoll nachvollziehen. Sehenswert auch die Dauerausstellung »Mönche und Scholaren« im Klostermuseum. Eine ausführliche Beschreibung der Klosterroute finden Sie unter www.calw.de/klosterroutenordschwarzwald.

Am Fluss Nagold liegt das wunderschöne Dominikanerinnenkloster Maria Reuthin. © Adobe Stock
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